Rückschau

Voller Erfolg: Veranstaltung für Unternehmerinnen und Unternehmer am 18. Mai „Cybercrime und Wirtschaftsspionage“ – der Rückblick

IT-Sicherheitsexperte Erwin Markowksy begeisterte mit einem spannenden Live-Hacking-Vortrag

Nach zwei Jahren Pandemie starteten wir am 18. Mai mit einem hochaktuellen Thema in die Veranstaltungsreihe der Bank für Firmenkunden und konfrontierten sie hautnah mit Cyberangriffen und Wirtschaftsspionage.

Der IT-Sicherheitsexperte Erwin Markowksy, professioneller Hacker und Experte für die Risiken im Umgang mit dem Internet und mit Smartphones, präsentierte in unserem Auftrag, welche Gefahren aktuell im Internet lauern.

Im gut gefüllten, coronagerecht bestuhlten Tagungssaal von juwi Wörrstadt verfolgten die Regionalpartner der Plattform mittelstandsforum-rheinhessen.de und über 120 weitere Unternehmerinnen und Unternehmer aus der Region einen spannenden Live-Hacking-Vortrag.

Ob Passwort, Smartphone, WLAN oder E-Mail-Konto – nichts ist vor Hackern sicher. Oft reicht ein unbedachter Klick und schon ist es passiert: Schadsoftware, und damit ein Fremder, hat sich auf den Unternehmens- oder Privatcomputer eingeschlichen. Von diesem Augenblick an kann gründlich ausspioniert werden. Welche Gefahren im alltäglichen Leben drohen, konnten die Teilnehmenden eindrucksvoll und praxisnah erleben. Dass eine solche Attacke für Unternehmen äußerst unangenehm und oft geschäftsschädigend ist, versteht sich von selbst.

Vorstandsmitglied Tobias Schmitz betonte in der Begrüßung, wie wichtig und komplex dieses Thema durch die stetig voranschreitende Digitalisierung der letzten Jahre geworden sei. Er stellte auch die anwesenden Cyber-Spezialisten der R+V Versicherung als genossenschaftliche Partnerin der Bank vor und betonte, dass die R+V im Vergleich zu anderen Unternehmen der Versicherungsbranche noch mit einer eigenen Cyberpolice für Privat- und Geschäftskunden umfassenden Schadenersatz leistet bei Verlusten durch Internetgeschäfte und Vermögensschäden nach Identitätsmissbrauch. Beispielsweise durch Phishing, Datenmissbrauch oder Cyber-Mobbing – während sich immer mehr Versicherer aus diesem Geschäftsfeld verabschiedet haben.

Schmitz erwähnte in seiner Rede die neuen Hackerkampagnen gegen deutsche Unternehmen, vor denen das Bundesamt für Verfassungsschutz zu besonderer Vorsicht aufrief.

Wie man sich vor solchen teilweise vollständig automatisierten Angriffen schützen kann, erläuterte Erwin Markowsky in seinem mit viel Technik und Visualisierung unterstützten Vortrag auf zwei Großleinwänden.

„Ein starkes Passwort besteht aus mindestens 14 Zeichen: Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen sowie Sonderzeichen. Außerdem sollte man seine Kennwörter regelmäßig austauschen und niemals ein einziges Kennwort für alle Zugänge nutzen“, sagte der Experte. „Informationssicherheit betrifft mich nicht!“ – das sei der meistgenannte Satz im Zusammenhang mit Internetkriminalität. Dass dies schlichtweg falsch ist, zeigte der erfahrene Referent und Trainer eindrucksvoll mit praxisnahen Beispielen.

Immer wieder kommt es vor, dass Hacker in die Datenbanken von Unternehmen eindringen und Zugangsdaten von Nutzern entwenden. Oft wissen User nicht, wie sie herausfinden können, ob auch ihr Account vom Angriff betroffen ist, so Markowsky. Auf diese Frage weiß die kostenfreie Seite "Have I Been Pwned" die Antwort: Unter haveibeenpwned.com kann jeder Nutzer schnell herausfinden, ob seine Zugangsdaten gestohlen wurden. Sie tippen dort E-Mail-Adresse oder Telefonnummer in die Suchzeile ein und finden in Sekundenschnelle heraus, ob ihr Account betroffen ist.

Während des Vortrages erlebten die Gäste live und hautnah, wie kriminelle Hacker vorgehen. Ob Notebook, Smartphone, Webcam oder Kennwort – Markowsky hackte live auf der Bühne die alltäglichen Internetbegleiter – auch die der Gäste vor Ort. Anschaulich zeigte er, wie einfach Passwörter innerhalb von Sekunden geknackt werden können und riet allen Anwesenden, ausschließlich komplexe Passwörter bestehend aus Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen zu verwenden.

Der Schaden, der deutschen Unternehmen und privaten Internetnutzern jährlich durch Cyber-Kriminalität entsteht, geht mittlerweile in die mehrstellige Millionenhöhe. So belegen bei den größten Unternehmensrisiken die Gefahren aus dem Netz mittlerweile einen der vorderen Plätze. Und die Methoden der Täter sind vielfältig. Doch wer weiß, wo die Gefahren lauern, kann sich effektiv vor ihnen schützen.

„Viele Internet- und Handynutzer nehmen einfache Sicherheitstechniken wie die Verwendung von Firewalls und Virenschutz-Software, aber auch das Nutzen starker Passwörter, nicht ernst und bemerken diesen Fehler erst, wenn es zu spät ist“, antwortete Erwin Markowsky, befragt nach der Wirkung von Schutzprogrammen. Sein Credo: „Mit aktuellen Schutzprogrammen geben Sie Viren und Trojanern keine Chance.“

Neben allgemeinen Problemen und Lösungen bei Fragen von PC- und Handysicherheit wurden auch konkrete rechtliche Probleme thematisiert, die sich immer wieder bei der Internetnutzung ergeben. Dazu gehören vor allem die Themen Privatsphäre und Datenschutz.

Am Ende des realitätsnahen Vortrages stand für alle Gäste die Erkenntnis, sich nicht allein auf die Technik verlassen zu dürfen. Ob im privaten oder beruflichen Umfeld: Immer ist der Mensch die wichtigste Waffe im Kampf gegen die Cyber-Kriminalität. Schon durch das Bewusstsein für den richtigen Umgang mit den sensiblen Daten ist ein hohes Sicherheitsniveau gewährleistet.

Zusammenfassend halten die Firmenkundenbetreuer und Versicherungsexperten von Volksbank Alzey-Worms und R+V Versicherung die PDF „10 Gebote der Internetsicherheit“ bereit, außerdem Lösungen zur Absicherung von Attacken aus dem Internet.

Die Veranstaltung schloss Jürgen Eppelsheimer, Direktor Firmenkunden der Volksbank Alzey-Worms, mit der Einladung der Gäste zu einem ausklingenden Gedankenaustausch bei rheinhessischen Weinen und Brezeln.

 

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